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Bericht zum 3. Praxisworkshop „Hands-On VR/AR-Learning“

Am 24. und 25. September 2021 fand der Praxisworkshop „Hands-On VR/AR Learning” in der dritten Auflage statt. Aufgrund der Pandemie musste der Workshop 2020 ausfallen und wurde in den Herbst dieses Jahres geschoben, um eventuell eine Austragung vor Ort zu ermöglichen. Um das Risiko möglichst gering zu halten, wurde sich am Ende aber für eine Online-Variante entschieden. Da der Workshop eigentlich von dem direkten Austausch vor Ort und dem Ausprobieren verschiedener VR/AR-Hardware und -Software lebt, galt es einige Herausforderungen zu meistern. Glücklicherweise hat sich in einer vorangegangenen Umfrage herausgestellt, dass alle Teilnehmenden eine VR-Brille besaßen oder organisieren konnten und auch das größte Interesse an der Umsetzung einer VR-Anwendung bestand. Somit wurden zwei Gruppen angeboten: In der ersten Gruppe war das Ziel eine virtuelle Umgebung mit Spoke für Mozilla Hubs zu entwerfen und der Fokus der zweiten Gruppe war die Umsetzung einer VR-Anwendung mit Unity. Um im Workshop einen schnellen Einstieg in die Thematik zu ermöglichen, wurden im Vorhinein bereits Materialien und Anleitungen zur Einrichtung der Entwicklungsumgebungen erstellt und Sprechstunden für mögliche Probleme angeboten. So waren die Teilnehmenden bestens für den Workshop gewappnet.

Der erste Tag begann mit einem kleinen Recap der bisherigen Workshops und einer Vorstellungsrunde, um mehr über die Erfahrungen und Interessen der Teilnehmenden zu erfahren. Anschließend gaben Rolf Kruse und Matthias Weise kurze Inputs. Dabei wurde auf VR/AR-Technologien eingegangen und an Beispielen beleuchtet, wie diese in der Lehre eingesetzt werden können. Außerdem wurden Autorenwerkzeuge für die Erstellung von VR/AR-Anwendungen präsentiert, die über die im Workshop verwendeten Werkzeuge hinausgehen. Nach einer kurzen Einführung in Spoke bzw. Mozilla Hubs und Unity für alle, wurden die Gruppen eingeteilt, in denen dann für den Großteil des Workshops weitergearbeitet wurde.

Das Ziel in der Mozilla Hubs-Gruppe war, dass alle Teilnehmenden einen eigenen Raum erstellt und gestaltet, der auch nach dem Workshop noch besucht und bearbeitet werden kann. Dazu lernten sie zuerst Orientierung, Kommunikation und Fortbewegung in der avatarbasierten 3D-Umgebung und anschließend, wie eigene Inhalte - Bilder, PDFs, Videos und 3D-Modelle eingefügt und platziert werden. Danach wurden die Teilnehmer dabei unterstützt, eigene Räume zu erstellen, die über Portale miteinander verknüpft wurden, so dass man sich gegenseitig besuchen konnten. Für die gezielte Gestaltung der Räume wurde eine detaillierte Einführung in den Szenen-Editor Spoke gegeben, in welchem anschließend eigenständig Szenen erstellt worden sind. Diese wurden mit Inhalten der Teilnehmenden oder durch 3D-Assets aus Sketchfab gefüllt. Dabei entstanden unter anderem ein Tutorial-Raum zur Einführung in die Benutzung von Hubs und virtuelle Treffpunkte für Azubis und Lehrkräfte.

In der Unity-Gruppe wurde mit einer grundlegenden Einführung in die Entwicklungsumgebung gestartet, in der die Oberfläche und die wichtigsten Funktionen von Unity erklärt wurden. Anschließend wurde eine kleine Jenga-Anwendung umgesetzt. Um alle Teilnehmenden mitzunehmen, wurde hierbei Schritt für Schritt angeleitet. Am zweiten Tag konnte auch eine kleine Einführung in die Programmierung gegeben werden und es wurden die ersten Schritte für die Umsetzung einer Anwendung gegangen, bei der ein menschliches Skelett zusammengesetzt werden soll und die einzelnen Knochen mit Tooltips beschrieben werden, wenn man auf diese zeigt. Auch konnte kurz auf die Verwendung von Sprachbefehlen und das Einbinden von 360°-Videos eingegangen werden. In der Gruppe wurde das MRTK-Toolkit verwendet, welches schon viele Interaktionsmöglichkeiten und Beispiele mitbringt und eine einfache Portierung erstellter Anwendungen auf unterschiedliche VR- und auch AR-Systeme ermöglicht.

Im Verlaufe des Workshops stellte sich heraus, dass auch die Nutzung von Blender für viele Teilnehmende interessant ist und somit gab es am zweiten Tag auch hierzu einen kurzen Input. Dabei wurde ein simples Modell modelliert und die Integration von diesem in eine Unity-Anwendung sowie Mozilla Hubs demonstriert.

Wie auch schon in dem letzten Workshop war das Teilnehmerfeld sehr vielfältig. Aus diesem Grund wurde auf verschiedene Wissensstände Rücksicht genommen, aber die unterschiedlichen Perspektiven waren ein großer Mehrwert für den Workshop. Das Online-Format war herausfordernd und der informelle Austausch außerhalb der geplanten Sessions war merklich schwieriger als bei einer Veranstaltung vor Ort. Der Workshop war dennoch ein Erfolg und dem positiven Feedback der Teilnehmenden zufolge konnten diese viel mitnehmen und möchten sich auch weiterhin mit der Thematik auseinandersetzen. Wir danken allen für ihre Teilnahme und die spannenden Gespräche. Ein besonderer Dank gilt auch Malte Schäfer, Jonathan Müller, Philipp Weißleder und Robin Fischer, die uns vor und während des Workshops tatkräftig unterstützt haben.

Ein Teil der Teilnehmenden am letzten Workshoptag.
Ein erstellter Raum in Mozilla Hubs
Die Einführungsszene in Unity